Passiv im Deutschen – Bedeutung, Verwendung und Beispiele

Passiv im Deutschen – Bedeutung, Verwendung und Beispiele
Das Passiv ist eine wichtige grammatische Struktur in der deutschen Sprache, die häufig verwendet wird, um den Fokus auf die Handlung oder das Objekt einer Situation zu legen, statt auf den Täter oder die Person, die die Handlung ausführt. In dieser Lektion erklären wir, was das Passiv ist, wie es gebildet wird und wann es verwendet wird.

Was ist das Passiv?
Das Passiv ist eine grammatische Struktur, bei der der Täter der Handlung nicht direkt im Satz genannt wird oder eine untergeordnete Rolle spielt. Stattdessen liegt der Fokus auf der Handlung oder dem Objekt. Im Passiv steht das Objekt der Handlung im Mittelpunkt.
Im Deutschen wird das Passiv durch die Form von „werden“ und das Partizip II des Verbs gebildet.

Wie wird das Passiv gebildet?
Das Passiv wird in den verschiedenen Zeiten mit der richtigen Form des Hilfsverbs „werden“ und dem Partizip II des Verbs gebildet.
Beispiel:
Aktiv: Der Lehrer erklärt die Grammatik.
Passiv: Die Grammatik wird erklärt (von dem Lehrer).

Aufbau des Passivs:
Hilfsverb „werden“ (in der richtigen Zeitform)
Partizip II des Verbs (z. B. erklärt, geschrieben, gemacht)

Wann wird das Passiv verwendet?
Das Passiv wird in den folgenden Fällen eingesetzt:

  • Wenn der Täter unbekannt oder unwichtig ist: Wenn es nicht wichtig ist, wer die Handlung ausführt, wird das Passiv verwendet. Der Fokus liegt auf der Handlung oder dem Objekt.
    Beispiel:
    Aktiv: Jemand hat das Fenster geöffnet.
    Passiv: Das Fenster wurde geöffnet.
  • Wenn der Täter unwichtig oder nicht genannt werden soll: Wenn der Fokus des Satzes auf der Handlung liegt, wird das Passiv verwendet, um den Täter zu vermeiden.
    Beispiel:
    Aktiv: Der Arzt operiert den Patienten.
    Passiv: Der Patient wird operiert.
  • In formellen oder objektorientierten Kontexten: In wissenschaftlichen Texten, Nachrichten oder formellen Situationen wird oft das Passiv verwendet, um objektiv oder neutral zu klingen.
    Beispiel:
    Aktiv: Man hat die Regeln geändert.
    Passiv: Die Regeln wurden geändert.

Passiv in den verschiedenen Zeiten

  • Präsens (Gegenwart)
    Aktiv: Der Koch bereitet das Essen zu.
    Passiv: Das Essen wird zubereitet.
  • Präteritum (Vergangenheit)
    Aktiv: Der Lehrer erklärte den Text.
    Passiv: Der Text wurde erklärt.
  • Perfekt (Vergangenheit, abgeschlossen)
    Aktiv: Die Firma hat das Produkt produziert.
    Passiv: Das Produkt ist produziert worden.
  • Futur I (Zukunft)
    Aktiv: Die Ingenieure bauen das neue Gebäude.
    Passiv: Das neue Gebäude wird gebaut werden.
  • Futur II (Zukunft, abgeschlossen)
    Aktiv: Der Techniker wird die Maschine reparieren.
    Passiv: Die Maschine wird repariert worden sein.

Passiv mit „werden“ im Detail
In vielen Sätzen wird das Passiv mit der Form von „werden“ gebildet, da es den Vorgang oder den Prozess der Handlung betont. „Werden“ ist dabei das Hilfsverb, das die Zeitform des Passivs bestimmt.
Beispiel:
Aktiv: Der Maler malt das Bild.
Passiv: Das Bild wird gemalt.

Das „von“-Passiv
Im Passiv kann der Täter der Handlung in vielen Fällen auch durch „von“ ausgedrückt werden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Täter im Satz genannt werden soll.
Beispiel:
Aktiv: Der Lehrer erklärt die Grammatik.
Passiv: Die Grammatik wird vom Lehrer erklärt.

Zusammenfassung:
Das Passiv wird verwendet, um den Fokus auf die Handlung oder das Objekt der Handlung zu legen, anstatt auf den Täter. Es wird mit dem Hilfsverb „werden“ und dem Partizip II des Verbs gebildet. Das Passiv kann in verschiedenen Zeiten verwendet werden, je nachdem, wann die Handlung stattfindet. Es ist besonders nützlich, wenn der Täter unwichtig oder unbekannt ist.
Beispiel im Passiv:
Aktiv: Der Koch bereitet das Gericht zu.
Passiv: Das Gericht wird zubereitet.

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